Sterbehilfe-Debatte im Bundestag

Prof. Dr. Maria Böhmer MdB: „Hand zum Leben reichen“

Im Vorfeld der Orientierungsdebatte zur Sterbehilfe, die am 13. November stattfinden wird, hat sich Prof. Dr. Maria Böhmer MdB für ein Verbot organisierter oder gewerbliche Sterbehilfe ausgesprochen. Sie fordert den flächendeckenden Ausbau der Palliativmedizin und des Hospizwesens, um ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.

Maria Böhmer: „Zum Sterben in Würde gehört für mich zunächst einmal, das Sterben selbst als Bestandteil des Lebens zu begreifen. Ich trete für ein Verbot der organisierten Sterbehilfe in Deutschland ein.“


Die Staatsministerin fügte hinzu: „Wir müssen alten und schwerstkranken Menschen ihre Ängste nehmen und dürfen ihnen nicht das Gefühl vermitteln, eine Last für unsere Gesellschaft zu sein. Auch der ärztlich assistierte Suizid kann keine Lösung sein. Eine gesetzliche Sterbehilfe-Erlaubnis für Ärzte wie in Belgien oder den Niederlanden führen unvermeidlich dazu, dass sich viele kranke und ältere Menschen unter Druck gesetzt fühlen. Sie glauben, selbst aus dem Leben zu scheiden zu müssen, nur um ihren Nächsten nicht zur Last zu fallen. Wir müssen die Schwächsten in unserer Gesellschaft vor einer solchen Entwicklung schützen. Menschen sollten nicht durch die Hand von Menschen sterben, sondern an der Hand eines Menschen ihren letzten Lebensweg gehen können.“

Besonders wichtig ist es der Bundestagsabgeordneten, die Alternativen zu lebensverkürzenden Maßnahmen in den Vordergrund zu rücken: „In der Palliativmedizin wurde in den vergangenen Jahren viel erreicht. Nur sind die konkreten Fortschritte bei der Behandlung physischer und psychischer Schmerzen von Schwerstkranken den meisten Menschen nicht bekannt. Deshalb ist es so wichtig, über die Möglichkeiten der Palliativmedizin, den Leistungsanspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung und die Angebote der Hospizarbeit aufzuklären.“


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