Bundesregierung und UNESCO unterzeichnen Gründungsvertrag für erstes UNESCO-Wasserzentrum in Deutschland

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, und die beigeordnete UNESCO-Generaldirektorin, Wendy Watson-Wright, haben heute (09.07.) im Auswärtigen Amt den Gründungsvertrag für das erste Internationale Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel der UNESCO in Deutschland unterzeichnet. Bei der Unterzeichnung waren außerdem die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (BMVI) und der Leiter der Abteilung „Wassermanagement und Ressourcenschutz“, Helge Wendenburg (BMUB). Das Wasserzentrum nimmt in dieser Woche seine Arbeit auf. Es ist eine gemeinsame Gründung des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die drei Ressorts finanzieren das UNESCO-Zentrum an der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz gemeinsam.


Das neue UNESCO-Wasserinstitut soll die weltweite Zusammenarbeit in Politik, Forschung und Ausbildung zum Thema Wasserressourcen und globaler Wandel stärken. Bis 2050 wird nach Prognosen der UNESCO mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit leiden. Ursache sind globale Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum und unnötig hoher Wassereinsatz. Auch die Sicherung einer guten Wasserqualität spielt vielerorts eine wichtige Rolle – nicht nur für die Umwelt, sondern auch als Voraussetzung für gutes Trinkwasser und als Basis für eine nachhaltige Nutzung durch Landwirtschaft, Industrie und Tourismus.

Um globale und regionale Zusammenhänge besser zu verstehen, wird das Institut Experten aus aller Welt aus- und fortbilden und in gemeinsame Forschungsprojekte einbinden. Zudem wird das Institut die bereits in Koblenz vorhandenen globalen Datenbanken zu Wassermengen (Global Runoff Data Centre) und Wasserqualität (GEMStat) im Global Water Data Center (GWDC) integrieren, Referenzprodukte für die verbesserte Wassernutzung entwickeln und Partnern aus aller Welt, insbesondere in Entwicklungsländern und konfliktträchtigen Regionen, kostenfrei zur Verfügung stellen. Somit leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Wassersicherheit im Kontext nachhaltiger Entwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in der Zusammenarbeit mit UN-Water, einer Initiative zur Unterstützung von Staaten auf Ebene der Vereinten Nationen bei der Zielerreichung im Wasserbereich. Das Zentrum ist gleichzeitig ein wichtiger Baustein des deutschen Beitrags zur Umsetzung der wasserbezogenen Ziele, die ab 2015 die internationale Agenda für nachhaltige Entwicklung bestimmen werden.

Staatsministerin Maria Böhmer erklärte dazu heute (09.07.):

„Als Vertreterin Deutschlands in der Offenen Arbeitsgruppe zur Erarbeitung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen setze ich mich dafür ein, Nachhaltigkeit auch im Bereich Wasser durchzusetzen. Mit dem neuen Zentrum übernimmt Deutschland ein weiteres Stück Verantwortung und schafft hierfür eine wichtige Plattform zum Wohle heutiger und künftiger Generationen. Dieses UNESCO-Wasserinstitut kann auf die langjährige deutsche Erfahrung in der Forschungs- Umwelt- und Entwicklungszusammenarbeit zurückgreifen. Es wird die deutschen Aktivitäten auf dem Gebiet der Wasseraußenpolitik ideal ergänzen.“

 


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