Empfehlungen zur Intensivierung der deutsch-australischen Beziehungen

Copyright: Bundesregierung/Steffen Kugler
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Am Freitag (13.11.) haben die Co-Vorsitzenden der Deutsch-Australischen Beratergruppe, Staatsministerin Maria Böhmer und der australische Finanzminister Matthias Cormann, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem australischen Premierminister Malcom Turnbull einen Bericht mit 59 Empfehlungen zur Intensivierung der deutsch-australischen Beziehungen übergeben.

Beziehungen auf ein neues Niveau heben

Böhmer betonte, dass die Beratergruppe den deutsch-australischen Beziehungen eine zukunftsorientierte Agenda geben und sie auf ein neues Niveau heben wolle. "Wir wollen Handel und Investitionen ausbauen und den strategischen Dialog verbessern. Es gilt, die Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Bildung und den Austausch über Vielfalt, Migration, Integration und Flüchtlinge zu stärken. Die Kontakte in den Bereichen Kultur, Sport und Weinbau sollen auf eine breitere Basis gestellt werden", sagte Böhmer weiter.

Langjährige enge Verbundenheit

In dem Gespräch mit der Bundeskanzlerin und australischen Premierminister Malcom Turnbull unterstrich Böhmer, dass die deutsch-australische Partnerschaft auf einem soliden Fundament stehe: "Wir teilen die gleichen Wertvorstellungen. Die deutschen Auswanderer, die in Australien eine neue Heimat gefunden haben, sowie die vielen jungen Studenten, Wissenschaftler und Forscher, die in Australien arbeiten und reisen, bilden eine wichtige Brücke zwischen unseren Ländern. Die persönlichen Kontakte und die Kontakte auf Regierungsebene sind ausgezeichnet".

Großes Potential für eine umfassende Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit

Angesichts der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung beider Länder in ihren jeweiligen Teilen der Welt, in der Europäischen Union und im Asiatisch-Pazifischen Raum, sei aber noch viel Luft nach oben, fuhr die Staatministerin fort. Das Potenzial für eine umfassende Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit sei immens. Beide Seiten müssten daher die verbreitete Vorstellung überwinden, dass die große geografische Entfernung ein Hindernis für engere und tiefere Beziehungen darstelle. Das Internet und die fortschreitende Digitalisierung ließen die geographische Distanz immer nebensächlicher werden.

Handel und Investitionen

Die Deutsch-Australischen Beratergruppe schlägt im Wirtschaftsbereich unter anderem die folgenden Maßnahmen vor:
 

  • den Freihandel zwischen der EU und Australien fördern
  • bei der Entwicklung globaler Industrie 4.0 Standards zusammenarbeiten
  • die Mobilität von Arbeitskräften, insbesondere die Anerkennung von Abschlüssen, verbessern
  • Dialog zu Energie, Energiesicherheit und Klimafragen intensivieren
  • ein neues Doppelbesteuerungsabkommen schließen


Die Empfehlung, das bestehende Doppelbesteuerungsabkommen zu erneuern, wurde bereits umgesetzt. Die Unterzeichung des Abkommens fand am 12.11.2015 in Berlin statt.

Strategischer Dialog und bilaterale Zusammenarbeit

Im Bereich strategischer Dialog und bilaterale Zusammenarbeit empfiehlt die Beratergruppe, den Austausch zwischen den Regierungen und Parlamenten zu strategischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen zu vertiefen, den Dialog zwischen den Außen- und Verteidigungsministern im "2+2"-Format zu intensivieren und einen strukturierten Austausch von Experten und Denkfabriken zu globalen Herausforderungen zu befördern.

Wissenschaft und Bildung

Die Gruppe schlägt im Bereich Wissenschaft und Bildung vor, die Zusammenarbeit bei Forschungsprojekten und den Austausch von Studenten, Wissenschaftlern und Forschern, insbesondere im Bereich der anwendungsbezogenen Innovationsforschung, zu verbessern.

Vielfalt, Migration, Integration und Flüchtlinge

Zum Thema Vielfalt, Migration, Integration und Flüchtlinge fordert die Deutsch-Australische Beratergruppe dazu auf, die Zusammenarbeit zu Migrationsthemen im Rahmen der UN zu intensivieren sowie einen Best Practice Dialog in Sachen Integration zu entwickeln.

Kultur, Sport und Weinbau

In den Bereichen Kultur, Sport und Weinbau rät die Gruppe, kooperative Partnerschaften zu intensivieren und auf eine breitere Basis zu stellen.

Empfehlungen richten sich an alle


Die Empfehlungen richten sich an alle, nicht nur an die beiden Regierungen. "Wirtschaftsunternehmen, Denkfabriken, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, Kunst- und Kultureinrichtungen sowie die Sportverbände sind aufgerufen, ihre wichtige Rolle bei der deutsch-australischen Zusammenarbeit auszufüllen. Nur so wird es uns gelingen, die vielfältigen Chancen und Vorteile zu nutzen", schloss Staatsministerin Böhmer.

(Quelle: Auswärtiges Amt)

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