Die von Deutschland und Irak eingebrachte Resolution zum Schutz von Kulturgütern in Irak ist am 28.05. einstimmig von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York angenommen worden. Staatsministerin Maria Böhmer bekräftigte im Anschluss, es sei höchste Zeit für eine Verurteilung der barbarischen Taten der Terrorgruppe ISIS und für das Ergreifen konkreter Schutzmaßnahmen.
Staatsministerin Maria Böhmer, die zuvor in ihrer Rede vor den 193 Mitgliedstaaten der UN-Generalversammlung für die gemeinsame Resolution geworben hatte, bezeichnete die Verabschiedung als "einen großartigen Erfolg": Deutschland habe erneut als wichtiges Mitglied der Vereinten Nationen Profil bewiesen und alle Staaten der Welt vereint. Böhmer dankte zudem allen Staaten und Organisationen, die die Resolution durch ihre Zustimmung und wichtige Anregungen und Impulse unterstützt hätten.
Böhmer, die auch amtierende Vorsitzende des UNESCO-Welterbekomitees ist, will das von der Resolution ausgehende politische Signal nun auch in die kommende Sitzung des Komitees tragen, welches vom 28. Juni bis 8. Juli in Bonn tagen wird.
Zerstörung unwiederbringlicher Kulturschätze
Nach Annahme der Resolution erklärte Böhmer in New York, Deutschland habe gemeinsam mit dem Irak die Initiative für die Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen ergriffen, um die "barbarischen Taten" der Terrorgruppe ISIS zu verurteilen und konkrete Schutzmaßnahmen vorzuschlagen.
Die ISIS-Angriffe auf Nimrud, Hatra und Mossul hätten die Weltgemeinschaft geschockt, so Böhmer weiter. Sie reihten sich ein in einen besorgniserregenden Trend von Angriffen auf unwiederbringliche Kulturschätze: von Bamiyan über Timbuktu bis Hatra. Auch über die Kämpfe in Palmyra sei man daher höchst besorgt. Die Staatsministerin ergänzte:
Es ist höchste Zeit für eine Verurteilung dieser Angriffe durch die Weltgemeinschaft und für gemeinsame Anstrengungen zur Rettung des irakischen Kulturerbes.
Angriff auf das kulturelle Erbe der Menschheit
Staatsministerin Böhmer betonte, dass es sich bei der Zerstörung irakischen Kulturguts um Kriegsverbrechen und um einen Angriff auf das kulturelle Erbe der Menschheit handele. Die internationale Gemeinschaft habe sich diesen Angriffen durch die Resolution geschlossen entgegengestellt.
Dazu gehörten auch Maßnahmen, um den illegalen Handel mit Kulturgütern weltweit zu unterbinden, so Böhmer: "Jeder Einzelne muss wissen, dass der Kauf und Verkauf von illegal aus dem Irak ausgeführten Kulturgütern nicht nur strafbar ist, sondern auch Terroristen unterstützt."