Reden

Video-Botschaft zur Online-Fachtagung der UNESCO-Projektschulen „Transformation konkret!“

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebes Netzwerk der UNESCO-
Projektschulen,

Sie sind zusammengekommen, um
gemeinsam wirksame Impulse für Pädagogik,
Unterricht und die Schulentwicklung im Sinne
der Bildung für nachhaltige Entwicklung
kennenzulernen und zu teilen.
Mit Ihrer Fachtagung stärken Sie auch in
diesem Jahr die 300 UNESCO-Projektschulen
in Deutschland wie auch die
Bildungslandschaft insgesamt.
Ich bin gespannt, auf Ihre Diskussionen,
Erkenntnisse und Vorhaben.
Der Titel „Transformation konkret!“ zeigt
bereits an, worum es Ihnen geht:
Sie möchten „konkret“ werden, um das
Konzept der Transformation auch praktisch
wirksam machen und es in die schulische und
gesellschaftliche Breite tragen zu können.
Ihre Konferenz bietet damit einen Ort, an dem
sich Vorstellung und Erfahrung, Praxis und
Theorie wirklich begegnen und gegenseitig
bereichern. Das Konzept der Transformation
für den gesellschaftlichen Wandel im Zeichen
der Nachhaltigkeit gewinnt damit zusätzliche
Substanz und Anschaulichkeit.
Gerade dadurch kann es uns gelingen – so die
gemeinsame Hoffnung –
den Wandel zur nachhaltigen Gesellschaft
wirklich voranzutreiben und wirksam zu
beschleunigen.
Ein herzlicher Dank für die gute Kooperation
bei der Ausrichtung der Fachtagung gilt dem
Saarland und dem Ministerium für Bildung und
Kultur. Besonders danke ich dem
saarländischen Landesnetzwerk der
UNESCO-Projektschulen – insbesondere auch
für die Übersetzung aller Planungen in das
digitale Format.
Ein ebenso herzlicher Dank gilt dem
Auswärtigen Amt für die profilierte
Unterstützung der UNESCO-Projektschulen
und ihrer Fachtagung.
Dass Sie, Herr Außenminister Maas, und Frau
Bildungsministerin Streichert-Clivot die heutige
Veranstaltung mit uns eröffnen, freut mich
sehr. Damit bringen Sie Ihre Wertschätzung
für die Arbeit des innovativen und
handlungsstarken, weltweiten Schulnetzwerks
der UNESCO zum Ausdruck.
In diesem Sinne bedanke ich mich sehr
herzlich auch bei Frau Saito und der
Internationalen Koordination des UNESCO
Associated Schools Network für die so
wichtige Arbeit in Paris und die überaus gute
Zusammenarbeit mit dem deutschen
Schulnetzwerk.

I. Transformation – Vom Wandel in
Schule und Gesellschaft
James Gustav Speth, ein us-amerikanischer
Jurist, leitete von 1993 bis 1999 das
Entwicklungsprogramm der Vereinten
Nationen. Im Rückblick auf sein Jahrzehnte
währendes Engagement für eine gerechte und
nachhaltige weltweite Entwicklung führt er aus:
„Ich hielt Biodiversitätsverlust, den Kollaps von
Ökosystemen und Klimawandel für die
bedeutendsten globalen Umweltprobleme.
Ich war davon überzeugt, dass wir diese
Probleme mit Hilfe von 30 Jahren erfolgreicher
Wissenschaft in den Griff bekommen würden.
Ich habe mich geirrt. Die bedeutendsten
globalen Umweltprobleme sind Egoismus,
Habsucht und Gleichgültigkeit und um ihnen
entgegenzuwirken, brauchen wir eine
spirituelle (geistige) und kulturelle
Transformation.“

Damit spricht Speth die für den Wandel
entscheidende Dimension unserer Werte an.
- Wodurch gewinnen wir Orientierung?
- Was hilft uns – als Individuen wie auch
gesamtgesellschaftlich – den Kompass
verlässlich in Richtung nachhaltige
Entwicklung auszurichten und ihn zum
Maßstab unseres Handelns zu machen?
- Wie können Schulen zu Orten werden, an
denen Bildung für nachhaltige
Entwicklung gelebt wird?
- Und wie können wir die
Handlungsfähigkeit und das
Engagement, aber auch die Empathie
und die Kreativität für den notwendigen
Wandel stärken?
Ich bin sehr gespannt darauf, wie diese
Fragen beantwortet werden – in den
Impulsvorträgen des heutigen und der
kommenden Tage
durch Herrn Prof. Welzer,
durch Herrn Prof. Brunnhuber
und Herrn Prof. Barth
und bei der Podiumsdiskussion heute
Abend, mit der saarländischen
Bildungsministerin Frau Streichert-Clivot
und Schülerinnen des UNESCO-
Schulnetzwerks.

Auch das Programm der kommenden Tage
legt den Fokus auf die so wichtige
Praxisorientierung und Erprobung.
Die Vielzahl der Praxisakteure und die Vielfalt
der Workshops insbesondere auch aus dem
saarländischen Netzwerk der UNESCO-
Projektschulen ist beeindruckend.
II. Zum Netzwerk der UNESCO-
Projektschulen
Im Namen der Deutschen UNESCO-
Kommission danke ich Ihnen allen für den
engagierten Einsatz, ganz besonders in den
zurückliegenden schwierigen Monaten der
Pandemie.
Immer wieder bin ich begeistert von Ihren
Projekten und Initiativen zu hören – ob dies die
Programme zum 100. Geburtstag von Sophie
Scholl sind oder die Idee, Klima-Parlamente
einzurichten, um die Schulen im Sinne des
Whole School Approachs klimafreundlicher
aufzustellen.
Mit der Weitergabe Ihrer Erfahrungen wirken
Sie in die Bildungslandschaften hinein
– so erst vor kurzem mit der Publikation der
„Praxisimpulse zur Demokratiebildung“
oder auch mit dem aktuell laufenden
Bildungsprojekt zum Festjahr „1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland“.
Gemeinsam leben und zeigen Sie alle damit
den hohen Wert des UNESCO-
Schulnetzwerks.
Wir als Deutsche UNESCO-Kommission
werden dieses Netzwerk auch für die Zukunft
stark und handlungsfähig aufstellen.
In diesem Zuge möchte ich Frau Hanke sehr
herzlich für Ihre Arbeit in der
Bundeskoordination der UNESCO-
Projektschulen und die erfolgreiche Leitung
des durch die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt geförderten Projekts zu den
Nachhaltigkeitsprofilen danken.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute!

Herzlich danken möchte ich auch Herrn
Schilling und den Mitgliedern der
Bundeskoordination wie natürlich auch der
gesamten Steuerungsgruppe unter der Leitung
des Saarlands für die Vorbereitung der
diesjährigen Fachtagung.
Ich bin gespannt darauf, wie die Impulse der
diesjährigen Fachtagung der UNESCO-
Projektschulen in die Zukunft wirken werden.
Im April 2022 wollen Sie bei dem UNESCO-
Projekttag das Motto „Transformation konkret!“
wieder aufnehmen. Ich bin überzeugt, dass
dann bereits Impulse von der Fachtagung
überall in Deutschland sichtbar sind.
In diesem Sinne wünsche Ihnen allen eine
erkenntnisreiche und fruchtbare Fachtagung
2021!

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