Reden

Grußwort zur Eröffnung der nationalen UNESCO-Konferenz

Sehr geehrte Frau Giannini,
sehr geehrter Staatssekretär Luft,
lieber Herr Hirche,
liebe Teilnehmende,

ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserer
nationalen Konferenz zum Auftakt von BNE
2030. Es freut mich außerordentlich, dass
unsere Tagung direkt an die Weltkonferenz
anschließt. So haben wir die Möglichkeit, die
vielen Impulse und Anregungen aus der
internationalen BNE-Community aufzugreifen
und die Umsetzung im nationalen Kontext
anzugehen.
Die letzten zwei Tage waren von einer großen
Aufbruchsstimmung geprägt. Das große
Engagement zu BNE aus der ganzen Welt hat
mich sehr beeindruckt. Trotz den
Herausforderungen, die es mit sich bringt, eine
so große Veranstaltung digital abzuhalten, ist es
gelungen, sich auszutauschen und von- und
miteinander zu lernen.
Ich wünsche mir, dass wir dieses fruchtbare und
kollegiale Miteinander fortsetzen werden. Und
dass wir die Kraft nutzen, die in internationaler
Zusammenarbeit und der UNESCO-
Gemeinschaft liegt. Denn eins ist ganz klar: Wir
alle, jede und jeder Einzelne von uns, müssen
unser Verhalten grundlegend ändern. Wenn wir
uns nicht lösen von der Vorstellung, dass
„immer weiter, immer größer, immer mehr“ auch
„immer besser“ sei – dann zerstören wir unseren
Planeten und die Zukunft der nächsten
Generationen.
Die Berlin Declaration, die zum Abschluss der
Weltkonferenz verabschiedet worden ist,
benennt die dramatischen Herausforderungen,
vor denen wir als Weltgemeinschaft stehen, in
aller Deutlichkeit. Und sie verpflichtet uns,
Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen
Bildungskontexten zu verankern – in Kitas,
Schulen und der Erwachsenenbildung, in
formalen und non-formalen Settings. Diesem
Auftrag nachzukommen ist einer der Schlüssel,
um die Agenda 2030 umzusetzen.
Die Pandemie hat uns dazu gebracht,
innezuhalten. Diesen Moment sollten wir nutzen,
um uns unserer Verantwortung verstärkt zu
stellen – aber auch, um uns unserer Chancen
bewusst zu werden. BNE ist der Treiber dafür,
Menschen auf der ganzen Welt dazu zu
befähigen, sich der Tragweite ihres Handelns
bewusst zu werden. BNE lässt uns entdecken,
wie wir unser Handeln heute verändern müssen,
damit auch die nachfolgenden Generationen die
Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben.
Wenn ich den Blick nach Deutschland richte, so
sehe ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind:
BNE wird gelebt, vorangetrieben und strukturell
verankert. Die über 100 Veranstaltungen, die im
Rahmen der BNE-Wochen angeboten werden,
sind hierfür ein beeindruckendes Signal.
Dasselbe gilt für die 15 Initiativen, die bei der
gestrigen Veranstaltung „Meeting German Good
Practices“ gezeigt haben, wie sie BNE
umsetzen.
Diese Beispiele sind uns Ansporn und
Verpflichtung zugleich, unser Engagement für
BNE und die Agenda 2030 zu intensivieren!
Denn, wir sind zwar auf dem richtigen Weg, wir
haben aber noch einen großen Teil der Strecke
vor uns. Wir müssen noch besser werden, noch
mehr Menschen einbeziehen, noch schneller
Konzepte umsetzen. Dieses Jahrzehnt stellt die
Weichen für die Zukunft. Jetzt kommt es darauf
an, dass wir uns verändern – angefangen bei
unserem privaten Lebensstil, im Freundes- und
Familienkreis, in Schulen, Vereinen, Kommunen
und Betrieben.

Lieber Herr Staatsekretär Luft, Sie haben es
bereits angedeutet: Ein Teil unseres
gemeinsamen Engagements ist, ab sofort
wegweisende Initiativen der BNE noch stärker
zu würdigen und sichtbar zu machen. Deshalb
wollen wir solche Initiativen künftig bis zu
dreimal jährlich auszeichnen. Außerdem ist es
mir eine große Freude, Ihnen heute
anzukündigen, dass die Deutsche UNESCO-
Kommission gemeinsam mit dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung
2022 zum ersten Mal den hochrangig dotierten
Deutschen Preis für Bildung für Nachhaltige
Entwicklung vergeben wird.
Die Vielfalt, die Kreativität und der große
Einsatz, mit dem Bildung für nachhaltige
Entwicklung in Deutschland tagein tagaus gelebt
wird, stecken an. Auch das Programm für
unsere heutige Tagung spiegelt die vielen
Perspektiven wider, aus denen wir BNE
betrachten können – von konkreten didaktischen
Konzepten bis hin zu Aspekten der
technologischen Zukunft.
Vor allem aber spiegelt das Programm wider,
wie wichtig es ist, dass wir die Stimme der
Jugend hören und junge Menschen sich
einbringen – um ihre Zukunft geht es schließlich.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine
inspirierende und fruchtbare Konferenz. Lassen
Sie uns gemeinsam unsere Schritte
beschleunigen, um dem Ziel einer lebenswerten
und nachhaltigen Zukunft rasch
näherzukommen. Füllen wir die „Decade of
Action“ mit Leben.

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